BOBATH-Konzept

Das Bobath Konzept ist eine Behandlungsform für Patienten mit neurologischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems: wie z.B. Schlaganfall, Schädelhirntrauma, MS, Parkinson u.ä. Den Ursprung zu diesem Konzept legten Berta und Karel Bobath durch klinische Erfahrung und den damals verfügbaren Modellen der motorischen Kontrolle.

Das von Dr.h.c. Berta Bobath/Physiotherapeutin (1907-1991)und ihrem Mann Dr.med. Karel Bobath (1906-1991) in London entwickelte Konzept diente ursprünglich der Behandlung von Jugendlichen und Erwachsenen mit erworbener Bewegungs-störung. Es fand jedoch bald Anwendung auch in der Therapie von Säuglingen und Kindern mit angeborenen Bewegungsstörungen. Seit den Anfängen in den 40er Jahren wurde in stetiger Weiterentwicklung ein Konzept erarbeitet, das auf der Entwicklung der Hirnfunktion bzw. neurophysiologischer Grundlage basiert und sich durch seinen ganzheitlichen Ansatz auszeichnet. Das Konzept - bewusst nicht als Methode deklariert - ist so angelegt, dass auch in Zukunft weitere wissenschaftliche Erkenntnisse, empirische Erfahrungen und neue Modelle motorischer Kontrolle und motorischen Lernens einbezogen werden können.

Heute behandeln TherapeutInnen verschiedener Fachrichtungen (Physio-,Ergo-,Sprach-TerapeutInnen) PatientInnen mit zerebralen Bewegungsstörungen sowie mit sensomotorischen Auffälligkeiten und anderen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen, einschließlich kognitiver Beeinträchtigungen im Kindes-, Jugend-, und Erwachsenenalter nach dem Bobath-Konzept. Durch die Offenheit des Konzepts bietet die Behandlung auch Möglichkeiten für andere Erkrankungen, die mit physiologischer (normaler) Bewegung zu tun haben und erlernen müssen.

Der gemeinsame Behandlungsansatz

Die Normalentwicklung des Kindes beinhaltet eine ständige Anpassung der angeborenen motorischen Verhaltensweisen an die Umwelt; durch Neugierverhalten, Ausprobieren und Wiederholen werden flexible Handlungsstrategien erlernt. Diese Faktoren können bei primär gestörter sensomotorischer Entwicklung - oder auch bei später erworbenen Schädigungen - auf vielfache Weise beeinträchtigt sein. Ziel der Behandlung ist es, dem Kind oder älteren Patienten über Bewegungserfahrung motorisches Lernen zu ermöglichen und ihm bei der “Selbstorganisation” zu helfen.